Mehr als ein Code: Wie der Digitale Produktpass neue Türen zum Kunden öffnet.
Der Digitale Produktpass (DPP) kommt und er verändert mehr als nur die Rückseite eines Etiketts. Was als regulatorische Pflicht startet, entwickelt sich zur strategischen Chance: für mehr Transparenz, gezielte Kommunikation und echten Kundendialog, direkt am Produkt. Wir waren bei den Circular Rooms in Düsseldorf dabei und haben gesehen, wie der DPP vom Pflichtfeld zur Spielwiese wird. Für Marken, die mehr wollen als nur mitspielen. Für Marketingverantwortliche, die aus Daten Geschichten machen. Und für Unternehmen, die verstanden haben: Der Code ist nur der Anfang. Entscheidend ist, was dahinterliegt.
Was ist der Digitale Produktpass?
Der Digitale Produktpass (DPP) ist eine zentrale Sammlung aller relevanten Informationen zu einem Produkt. Digital, standardisiert und direkt am Produkt verfügbar. Er macht sichtbar, woher ein Artikel kommt, woraus er besteht, wie er gepflegt, repariert oder recycelt werden kann. Künftig wird er für viele Produktkategorien in der EU verpflichtend.
Und während viele Unternehmen ihn noch als regulatorische Pflicht betrachten, zeigt sich: Der DPP ist viel mehr. Er wird zum Hebel für Kommunikation, Differenzierung und Kundendialog. Nicht irgendwann. Sondern bald.
Circular Rooms Düsseldorf, wenn aus Pflicht plötzlich Potenzial wird. Wir waren für Sie vor Ort.
Düsseldorf. Industrieloft. Kaffee, gespannte Blicke, ehrlicher Austausch. Auf der Veranstaltung Circular Rooms trafen sich Mitte September 2025 Menschen aus Marken, Handel, Politik, Forschung und Tech. Der Grund: Alle wissen, dass der DPP kommt und dass er mehr bedeutet als ein QR-Code auf dem Pflegeetikett.
Besonders prägnant waren die Worte von Andreas Schneider (Global Textile Scheme): Er machte deutlich, dass der DPP nicht primär ein IT-Thema ist, sondern ein Geschäftsthema. Der Code mag sichtbar sein, aber entscheidend sind die Daten, ihre Qualität, Pflege und Verbindung über die gesamte Wertschöpfungskette. Wer heute nur über Chips spricht, übersieht, dass der echte Hebel in der Datenstruktur liegt.
Was beeindruckte: Die Stimmung war offen, fast partnerschaftlich. Man sprach nicht nur über Datenformate und Standards, sondern über Haltung. Über Chancen sowie Möglichkeiten. Und über das, was viele noch unterschätzen: Der DPP ist kein IT-Projekt. Er ist ein Kommunikationsthema.
Ein Satz blieb hängen: „Der DPP ist nur das Tor. Die Frage ist, was dahinterliegt.”
Der DPP als Touchpoint, direkt am Produkt
Was früher als kleiner Hangtag oder Seitenfußnote endete, wird zum digitalen Einstieg in eine ganze Markenwelt. Ein QR-Code auf dem Label, ein NFC-Chip im Schuh oder ein RFID-Tag in der Verpackung sind keine technischen Gimmicks. Sie verlinken auf Inhalte. Und diese Inhalte kann jede Marke selbst gestalten: Pflegehinweise. Herkunft. CO₂-Bilanz. Stylingtipps. Serviceangebote. Nachhaltigkeitsversprechen.
Für Marketingverantwortliche ist das ein Geschenk. Der DPP bietet einen völlig neuen Kontaktmoment, direkt am Produkt, im echten Leben, zur richtigen Zeit. Kein Banner, kein Retargeting. Sondern eine direkte Verbindung zwischen Marke und Mensch.
Der Kunde scannt. Und sieht nicht nur Daten, sondern Haltung.

Warum das für Markenführung entscheidend ist?
Wenn Marken heute Vertrauen aufbauen wollen, reicht das Versprechen auf der Website nicht mehr. Es braucht konkrete Beweise, anfassbar, transparent, nachvollziehbar. Der DPP ist genau das: Eine Möglichkeit, zu zeigen, dass man es ernst meint. Und: Er macht Inhalte messbar. Welche Produktseite wird gescannt? Welche Rückgabeoption wird genutzt? Welche Stylingvideos funktionieren?
Was früher blind kommuniziert wurde, kann jetzt gelenkt, analysiert und weiterentwickelt werden – Content as a Service, direkt am Artikel.
Was für Sie jetzt zählt.
Viele Unternehmen sind noch in alten Strukturen gefangen: Excel statt Datenbank, PDFs statt dynamischer Inhalte, Pflichtkommunikation statt Dialog. Doch wer jetzt beginnt, Daten sinnvoll zu strukturieren, Inhalte systematisch aufzubauen und den DPP als Markenkontakt zu denken, gewinnt. An Tempo. An Relevanz. An Nähe zur Zielgruppe.
Für Marketing- und Produktverantwortliche heißt das konkret:
• Den DPP nicht der Technik überlassen
• Inhalte entwickeln, die über das Produkt hinaus Wirkung zeigen
• Kunden nicht nur informieren, sondern einbinden
• Und das Produkt als neuen Kanal denken, nicht als Endpunkt
Fazit: Der DPP ist kein Verwaltungsprojekt, sondern ein Vertrauensmoment mit Kommunikationsvielfalt.
Er ist Pflicht. Aber wer nur das Pflichtprogramm abliefert, verliert.
Der DPP ist die Einladung, am Produkt zu kommunizieren, nicht über das Produkt.
Er wird zum Signal für Haltung, Qualität und Verantwortung. Gerne helfen wir dabei, den DPP Wirklichkeit werden zu lassen.